canoe Trip Algonquin Park October 2016
- Carina Thomae
- Oct 4, 2016
- 5 min read
Kanu fahren, Indian summer, Lagerfeuer und Sterne gucken. Ein wahrer Kanada-Spätsommertraum. Und er wurde wahr! Es war extrem cool und aufregend, allerdings sind wir alle mehr als einmal gestorben in diesen vier tagen!
Der erste Tot war morgens, als Lily und ich das Haus verlassen wollten, um zum Reisebus zu gehen. Am Abend zuvor hatten wir alle noch ein Gespräch mit dem Hausdrachen, dass wir sofort suspendiert werden, wenn wir das Haus nach 11am und vor 6am verlassen. Nur eine Minute zu spät abends, und man ist draussen. Es war extrem dramatisch, das muss man ihr lassen. Mein Lieblings Zitat ist: „Ihr dürft ja spass haben. Aber unter den Regeln von Ridley.“ und unser aller Gedanke dazu: Also kein Spass, danke. Und dann kam die schlechtes-Gewissen-Nummer, ja wir haben ja die Verantwortung für euch und eure Eltern machen sich sonst sorgen und bla. Jedenfalls waren wir alle ganz schön eingeschüchtert am ende, immer hin haben sie ihr ziel erreicht.
Am nächsten Morgen jedenfalls sind wir um 5am raus zum Bus, und was passiert, obwohl wir mrs Thompson darum gebeten haben sich darum zu kümmern: Tür geht auf, wir machen einen Satz nach hinten weil die Alarm anlage los dröhnt und ganz Mandeville und Leonard aufweckt. Wir rufen also Mrs. Thompson an, sie geht nicht ran. Wir rufen die security an und verschwinden einfach, weil wir eben los müssen. Mir tuen die armen Schüler schon leid, aber ich hätte zu gerne das Gesicht des Drachen gesehen.
Jedenfalls sind wir dann mit dem Bus, einem echten, typischen, gelben Schulbus, in den Nationalpark gefahren.
An diesem Wochenende waren wir im Algonquin park Kanu fahren und campen, mit zehn Kids, zwei Lehrern und zwei guides, die das Outdoor leben für sich entdeckt zu haben scheinen.
Erst einmal mussten wir mit dem bus fünf stunden in den Park fahren. Zwischendurch sind wir bei Tim Hautons angehalten und haben gefrühstückt.
Am Ziel haben wir dann alle Kanus ausgeliehen und sind samt Zelt, portable Kitchen und allen Klamotten, Iosmatten und Schlafsäcken aufgebrochen, in die Kanus geladen und los. Über den Indian Summer see zu unserer ersten Station, dem Tom Thompson See.
Dort haben wir dann alles an Land geladen und die Zelte aufgebaut, an den Seen dort gibt es überall Campground Symbole, dort befindet sich dann offiziell ein Lagerfeuer Platz und eine „Toilette“ im Wald. Die Sache ist, dass man einfach alles Essen aufessen muss und kein Krümelchen rumliegen darf, nicht einmal Zahnpasta oder Kaugummi darf man im Zelt haben, weil sonst in der Nacht die Bären kommen! Was im Grunde echt cool wäre…aber doch lieber nicht. Alles musste Abends in luftdichten Tonnen in die Bäume gehangen werden. Und ja, ich bin ziemlich eingetrocknet in diesen vier Tagen, weil im Wald auf Klo gehen als Mädchen halt echt nicht schön ist und es so weit weg ist. Einmal habe ich die Lehrerin auf der Kackkiste im Wald erwischt…und spätestens als ich selbst fast erwischt wurde, weil die Jungs ihr Zelt ja unmittelbar daneben aufbauen mussten, wurde es dann genug…
Auf jeden Fall haben wir am ersten Abend dann ein Lagerfeuer gemacht und uns daran gewärmt und Marshmallows gebraten. Im Grunde war ich die einzige, die die Dinger tatsächlich gold gebraten hat, die anderen haben sie verbrannt und dann die schwarze Hülle abgezogen. Ich bin zwar auch nicht die geduldigste Person…aber Krebs will ich auch nicht Leute.
Am selben Abend, als alle zu Bett gehen sollten, haben die Jungs sich im Zelt geprügelt und man hat sie sicher bis zur anderen Seite des Sees gehört. Lily und ich haben uns auf die Felsen draussen gelegt und uns die Sterne angesehen, die man in der ersten Nacht am besten sehen konnte. Es war wirklich schön…mit Stimmbruch-geschrei im Hintergrund. Aber es hatte schon Atmosphere, Leute
Am nächsten Tag wäre ich fast aus dem Kanu gefallen, weil Benni unbedingt ein Rennen veranstalten wollte. Als wir uns dann alle in der Mitte des Sees versammelt haben, wurde er erstmal von den Lehrern richtig runtergemacht und gedisst und von uns allen ausgelacht. Danach war er echt ein lieber Junge
An diesem Tag haben wir eine echte Elchkuh am See gesehen, ganz nah! wir hatten echt ein unglaubliches Glück, laut Mr. Campbell sind wir die erste Ridley Gruppe, die einen Elch
zu Gesicht bekam!
An diesem Tag sind wir 1.2 km mit Sack und Pack durch den Wald gelatscht…wir waren alle so fertig am Ende, nass, als wären wir in den See gefallen und hungrig wie die Bären! Und schweren Armes sind wir dann bis zu dem Campground gefahren, der schon sehr cool hätte sein müssen, damit sich die Landpassage gelohnt hat. Aber tatsächlich hat es sich gelohnt, sehr sogar. Dieser Liegefelsen und die Aussicht davon war kaum zu toppen. Von diesem windgeschützten Felsen aus konnte man den kompletten See und Himmel sehen! Wenn die folgenden zwei Nächte wolkenlos gewesen wären, wäre es der schönste Ort der Welt gewesen. Aber das war er trotzdem.
Abends gab es dann wieder Lagerfeuer. So ein Junge namens Elliot hat alles, was wir erlebt haben, in ein Büchlein geschrieben, alles protokoliert, aber anscheinend nur für sich privat, was eigentlich mega cool ist. Und ich war die Fotografin das ist übrigens ein Bohnen matsche zeug…der Lehrer hatte so spass an diesem zeug.
Ich war übrigens immer mit den anderen zwei Mädchen, Zara und Lily, in einem Zelt. Zara hat einen mega coolen australischen Akzent und versteht sich einfach mit allen! Und Lily ist etwas schüchtern, aber nett. Und Ryan, der mir am Ende das ganze Zeug mit der Dropbox eingerichtet hat…er ist ein Nerd, aber echt ziemlich lustig und nett. Alle Kanu Leute waren echt nett.
In der vorletzten Nacht auf dem Felsen haben wir uns Sterne angesehen…Also eigentlich nur einen Stern. Mars war das glaube ich. Es war echt schön da oben mit all den anderen
Am letzten Abend haben wir kein eigenes Lagerfeuer gemacht. Unser guide kannte einen anderen Typen von dem anderen Camp, die wir dann auf der selben Insel besuchen gegangen sind. Die Teens dort in unserem Alter waren Blind. Aber mega nett! Wir haben uns mit ihnen ausgetauscht und viel gelacht.
Und Benni hat einfach jedem richtig mit seinem coolen Schrei verstört er kann so einen richtig gruseligen Schrei machen, weil irgendwas mit seinen Stimmbändern anders ist.
Eigentlich wollten wir am Ende gar nicht gehen, weil die Blinden im camp echt cool und lustig waren. Aber danach haben wir uns wieder auf unseren Felsen gesetzt und die wenigen sichtbaren Sterne geschaut. Das war echt mega schön. Ich erinnere mich zu gerne daran. Und an die Farben der Bäume, als sie am nächsten Morgen von der Sonne angeleuchtet wurden. einfach nur schön. Die Jungs sind mal wieder schwimmen gegangen, und ich habe es aufgenommen, bevor ich ebenfalls rein bin. Ich habe weniger geschrien vor Kälte. Wer einmal im 4 Grad kalten Nordwasser war…den friert nichts mehr ein Jungs!
Am letzten Kanu Tag zurück waren die Bäume besonders schön. Alles ist so bunt geworden in der kurzen Zeit. Wir mussten vorher unsere Zelte allerdings im Regen zusammenpacken, was tatsächlich nicht lustig war. Wir waren alle müde und kalt. Dann haben wir die Kanus beladen und ich wollte meine Kamera herausholen und Fotos machen. Und da flog sie. Stupid Girl. Aus dem Boot ins Wasser und sank auf den Grund. Ich hatte so Panik und bin beinahe samt Klamotten hinterher gesprungen. Aber unser Lehrer hat sich bereit erklärt, in der Eiseskälte danach zu tauchen! Ich habe mich so schlecht dafür gefühlt, aber Hey, die Fotos waren es echt wert!
Auf der Busfahrt haben wir dann alle Reste ausgepackt und Marshmallows mit Keksen und Käse-Speck Tortilla gegessen. Ausserdem haben wir halt in der Fressmeile gemacht um dort zu Abend zu essen.
Uns hat es allen echt gut gefallen. Jetzt wo ich hier wieder zur Schule muss stelle ich erst fest, wie sehr ich die Natur und das Wildleben dort vermisse. Und ich vermisse es, mit diesen Leuten spass zu haben, weil ich so gut wie keine Kurse mit irgendwem von denen habe :c
Aber es war Mega toll. Ich würde es wieder machen!
all die fotos findet ihr hier, bitte schaut sie euch an (vor allem die letzte hälfte), sie sind es echt wert!







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